Einsatzübung THU ein voller Erfolg

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Es ist Dienstagabend, 18:06 Uhr.  Ich bin gerade dabei das Abendessen für unsere Familie vorzubereiten als mein Funkmelder auslöst. "Einsatz für die Feuerwehr Selsingen, Deinstedt u. Bevern. Verkehrsufall, 2 eingeklemmte Personen". Also, alles stehen und liegenlassen, Herd aus und ab zum Feuerwehrgerätehaus. Die Zeit von der Alarmierung bis hierhin 3 min. Jetzt zügig die persönliche Schutzausrüstung angelegt, ab auf's Fahrzeug, dieses Mal auf das TLF. Inzwischen hat das LF 10/6  bereits, vollbesetzt,  nach 3,5 min. Ausfahrt gemeldet. Wir im TLF warten noch auf 2 später eingetroffene Kameraden und melden schliesslich mit 6 Mann Besatzung 4,5 min. nach Alarmierung Ausfahrt. Schon auf der Anfahrt legen wir die Aufgabenverteilung fest, denn uns fehlen ja 2 Besatzungsmitglieder. Bei Eintreffen an der Einsatzstelle bietet sich uns folgendes Bild. Linke Hand in ca. 50m Entfernung auf einem Feld, ein lichterloh brennender Rundballen Stroh, vor uns ein VW Passat Kombi der sich, bis zur Lenksäule, unter den Anhänger eines Traktor-Gespanns geschoben hat. Der Rettungsdienst ist schon mit der Versorgung der Insassen beschäftigt, die Besatzung unseres LF bereitet gerade die Geräteablage und den Einsatz des Rettungsgerätes vor. Hinter uns hören wir das Martinshorn des Beverner LF, die mitt dem 2ten Rettungssatz an der Unfallstelle eintreffen. - Und dann, für einen Moment die Aufschrift "Übungsgruppe" auf einer Einsatzjacke. Erst jetzt wird uns klar das dies kein Realeinsatz ist.

Trotzdem weiter voller Einsatz. Auf Weisung unseres GF absitzen und hinter dem Fahrzeug aufstellen um im Anschluss an seine Erkundung auf seine Befehle zu warten. Die Abarbeitung des "Brandeinsatzes" läuft reibungslos ab. Der Schlauchtrupp legt 2 B-Längen und setzt den Verteiler, der Angriffstrupp legt seine Leitung (1 C-Rohr) selbst  und beginnt aus einer Entfernung von ca. 10m (mit dem Wind, ohne Atemschutz) mit der Brandbekämpfung. Gleichzeitig beginnt die Ortswehr Deinstedt mit dem Aufbau der Wasserversorgung zum TLF. Derweil rüstet sich der Schlauchtrupp mit Atemschutz aus und übernimmt dann, nach der Registrierung bei der Atemschutzüberwachung, mit Einreisshaken und Forke bewaffnet, die weitere Brandbekämpfung. Nach ca.20 min. kann schliesslich die Meldung "Feuer aus" an den Gruppenführer gemeldet werden.

Aber wie steht es um die Rettung der beiden Insassen des Unfallfahrzeuges?  Nach der Sicherung des Fahrzeuges durch Stufenkeile, Glas- u. Airbagmanagement (die Batterie konnte nicht abgeklemmt werden da kein Herankommen möglich ist), werden Fahrer- u. Beifahrertüre herausgespreizt um dem Rettungsdienst ein grössere Versorgungsöffnung zu bieten. Dann ein kurzes Innehalten des Rettungstrupps und Absprache mit dem Notarzt. Im Bauchbereich des Fahrers steckt eine Eisenstange. Diese wird fachgerecht mit einer Flex  soweit gekürzt, das eine Rettung aus dem Fahrzeug ohne Komplikationen möglich ist. Nach etwas über 1 Std. (Golden Hour Of Shock) sind beide Insassen aus dem Wrack befreit und dem Rettungsdienst übergeben.

Fazit des hervorragend, bis ins Detail ausgearbeiteten realistischen Szenarios: die Zusammenarbeit mit den Ortswehren Deinstedt und Bevern klappte hervorragend, ebenso wie das Zusammenspiel  der Rettungstrupps mit dem Rettungsdienst.. Die Einsatzstelle(n) war(en) stets übersichtlich und gut koordiniert, die Arbeitsbereiche frei und Presse und Zuschauer befanden sich in genügendem Abstand (10m Radius) zur Einsatzstelle.

Text: Fuchs, Fotos: J. Mooij

 

Auf diesem Wege unseren herzlichen Dank an Bastian Mügge, Daniel Wintjen sowie die Übungsgruppe für diese perfekt ausgearbeitete Übung, an die Verletztendarsteller, die Feuerwehrkameraden aus Deinstedt und Bevern und ganz besonders an die SEG Bremervörde und Zeven für die Teilnahme an dieser Übung.

 


Kleine Helfer in der Not

kinderfinderWenn es brennt, können Minuten über Leben und Tod entscheiden.

Für die Feuerwehr beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Kinder gehören
bei einem Brand zu den schwächsten Personen, denen die volle
Aufmerksamkeit der Rettungskräfte gewidmet werden sollte.   . . .

 

 

Vollständiger Bericht unter Brandschutzerziehung - Brandschutz INFO.