Freiwillige Feuerwehr zu Selsingen - die erste Geräteausrüstung 1887

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Aus eigenen Mitteln wurde 1887 die erste Geräteausrüstung und 1898 eine abprotzbare, selbstsaugende Handspritze beschafft.Alte_Spritze Bis dahin gab es in Seisingen nur eine fahrbare Handdruckspritze mit einem Wassertank aus Leder, der vor dem Spritzen erst einmal gefüllt werden musste. Bis 1902 gehörte diese Spritze noch der Spritzengemeinschaft von Seisingen, Parnewinkel,   Lavenstedt, Granstedt, Seedorf und Ober Ochtenhausen. Außer dem beiden Spritzen besaß die Wehr   1902 noch 2 Wasserwagen sowie die erforderlichen Schläuche und Leitern.
 
 
 
 
 
 
 
 
1903 wurden 3 Signal- und   2 Führungshupen ange­schafft und 1911 beschloss man, die Wasserwagen nicht mehr auszuleihen.   Damit hatte die Wehr wohl schlechte Erfahrungen gemacht. 1912 richtete der Landkreis einen telegrafischen Feuermeldedienst ein.
 
 
 
 
Nach dem ersten Welt­krieg (1921) erhielt die Wehr eine 200 Liter fahrbare Handdruckspritze. Zur gleichen Zeit konnte mit kräftiger finanzieller Unterstützung seitens der   Gemeinde auch ein neues Spritzenhaus gebaut werden.  Den Bauplatz stellte Bauer Johann Gerken an der jetzigen Kurzen Straße zum Preis von 36 Mark zur Verfügung, allerdings mit der Bedingung, bei der Bereitstellung von Gespannen bevorzugt berücksichtigt   zu werden. 1930, als kleinere Feuerwehren in der Umgebung Selsingens schon längst eine Motor­spritze   besaßen, entschloss der Gemeinderat endlich, auch der Selsinger Wehr eine Motorspritze (1000 Liter,   Fischer) zubeschaffen.   Das geschah aber erst auf energischen Druck seitens der FischerspritzeFeuerwehrleute, die vor der entscheidenden   Sitzung des Rates ihre Uniformröcke vor dem Sitzungszimmer niederlegten. Mehr zu den anderen ehemaligen Fahrzeugen der Selsinger Wehr hier.
 
 
 
 
Eine weitere Motorspritze (800 Liter, Magirus) konnte 1945 nach Auflösung des Lagers Seedorf übernommen  werden. Hinzu kam 1946 noch ein englischer Austin-Sanitätswagen. Leider hatten die Motorspritzen etwas Unangenehmes gemeinsam: im Ernstfall sprangen sie oft nicht an, zumal die Batterien meistens leer waren.
 
1953 hatte man das neue Fahrzeug- und Gerätehaus, das dem Gemeindebüro in der Rosenstraße angegliedert war, in Betrieb nehmen können. Das Spritzen­haus wurde 1957 auf Abbruch versteigert, Opel Blitz 1960 der Pferdewagen für 1,00 DM an Johann Gerken verkauft und der Mannschaftswagen verschrottet. Dafür hatte Adolf Ohrenberg gesorgt, der sich seit 1957 als Brandmeister für gründliche Überholung und Modernisierung der Geräteausstellung einsetzte. Ihm war es auch zu verdanken, dass 1959 eine   leistungsfähige TS 8 (Tragkraftspritze 800 Liter) in Dienst gestellt werden konnte. Bei Abholung des neuen Löschfahrzeuges (LF 8) von der Firma Ziegler aus Süddeutschland   erhielten die Kameraden der Feuerwehr die inzwischen berühmt gewordene Feuerwehrpuppe geschenkt, die August Vogel sehr ähn­lich sah und die Anfang des Jahres, gut im Glasschrank verpackt, die Gastwirtschaft und damit das Corpslokal wechselt, selbstverständlich nicht ohne die traditionelle Übernahmegebühr von 1 Faß Bier seitens des Gastwirtes.